Woher kommt die Mama-Wut?

Im GLÜCKSMAMA Team tauschen wir uns auch viel über unseren Alltag mit den Kindern aus. Wir mussten feststellen, dass wir alle keine oder kaum Wut in unserem Leben kannten, bevor die Kinder da waren. Seit wir Mamas sind, gibt es so einige Situationen, in denen uns die Kinder so stark fordern, dass wir manchmal ganz starke Wut empfinden. So wie uns geht es offensichtlich vielen Mamas. Woher kommt eigentlich diese Mama-Wut?

 

Kristina erzählte neulich im Büro von einer solchen Situation mit ihrer vierjährigen Tochter Lola. Sie waren einkaufen, Kristina hatte Zeitdruck, um ihren Sohn pünktlich in der Schule abzuholen. Lola aber wollte UNBEDINGT dieses Leoparden-Kuscheltier kaufen, das sie neulich schon gesehen hatte. Da kam Kristina auf die tolle Idee: Wir schreiben den Leoparden auf die Geburtstags-Wunschliste, denn im Juni hat ihre Tochter ja schon Geburtstag. Lola wurde sauer, schrie und blieb am Boden sitzen. Und Kristina? Sie spürte eine unfassbare Wut in ihr aufsteigen. 

Elterncoach Julia Eichelmann-Freise war im GLÜCKSMAMA Podcast zu Gast und hat zum Thema Wut aufgeklärt. Besonders Frauen haben selten positive Erfahrung mit Wut gemacht, da sie früher in der Erziehung von Kindern keinen Raum haben durfte. Wenn wir etwas weiter zurückschauen, mussten Mädchen früher sehr angepasst sein, weil es letztendlich darauf ankam, eine gute Partie zu sein, um verheiratet zu werden und damit die Existenz der Familie zu sichern. Daher waren sie gezwungen, starke Gefühle, wie z.B. Wut, zu unterdrücken. Mittlerweile hat sich die Rolle der Frau zum Glück weiter entwickelt, aber auch heute noch werden Frauen in vielen Kontexten als zu emotional oder zickig eingestuft, wenn sie starke Gefühlsregungen zeigen. 

Nov. 30, 2022

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Einen konstruktiven Umgang mit dem Gefühl Wut haben also viele Menschen nie gelernt. Nehmen wir Angst und Anspannung wahr, kann mensch eventuell weinen und hat so die Möglichkeit, dieses Gefühl rauslassen und es zu entladen. Dagegen bleibt Wut oft stecken. Sie wird unterdrückt und kommt dann in anderen Situationen hoch. Und das sind ganz häufig genau diese herausfordernden Situationen mit unseren Kindern: wenn sich die Geschwister schon den ganzen Nachmittag zoffen, wenn das Kleinkind mal wieder das Wohnzimmer verwüstet und und und… 

Wut, die wir mit unseren Kids empfinden, haben also die Kinder nicht verursacht, sondern nur geweckt. Es ist eine Wut aus einer anderen Zeit. In solchen Situationen oder viel eher nach dem Überstehen der Situation lohnt es sich genauer hinzuschauen, wo diese Gefühle aus der eigenen Kindheit herkommen (könnten). Veränderung fängt – wie so oft – bei uns selbst an!

Für weitere Tipps, wie du herausfordernde Situation mit deiner eigenen Wut überstehen oder auch im Vorfeld vermeiden kannst, hör gern in die Podcastfolge #95 des GLÜCKSMAMA Podcasts rein

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