So läuft die Glücksmama durch den Herbst

Checkliste für deinen GLÜCKSMAMA-Gang.

Schneller als uns vielleicht lieb ist, hält der Herbst nun Einzug mit allem, was er gut kann: Regen, stürmische Böen und Farben von hell- bis dunkelgrau. Eigentlich möchte man in der Regenjacke versinken und sich dann zu Hause verkriechen. Das zeigt sich auch in unserer Körperhaltung: die Schultern ziehen zu den Ohren, damit ja nicht der kühle Wind an den Hals bläst. Kopf und Oberkörper kommen in Vorlage, um besonders schnell den Rückzug in wärmende Räume anzutreten. Kurzum, den eigenen Körper gut aufzuspannen, fällt an diesen wechselhaften Herbsttagen besonders schwer. Diese Checkliste hilft dir, einen aufgerichteten Spaziergang durch den Herbst ganz nebenbei zu einem Workout für dich werden zu lassen.

Die im Laufe der Evolution entstandene Aufrichtung des Menschen ist ein wahrhaftes Wunderwerk. Stellt man sich den aufrechten Menschen wie einen hohen Turm aus Bauklötzen vor, steht jeder Baustein exakt über dem nächsten, d.h. das Becken steht über den Füßen, der Brustkorb über dem Becken und der Kopf über dem Brustkorb. Legt man beim Bauklötzchenturm einen Stein zu weit nach vorn an den Rand, setzt sich die Schräglage weiter nach oben fort, der Turm wird instabil oder stürzt sogar ein. 

Ähnlich verhält es sich mit dem Beckenboden des Menschen. Egal von woher die Schieflage kommt, vom eingerundeten Rücken, von hängenden Schultern oder einem nach vorn fallenden Kopf, diese „Schlumpfpositionen” erzeugen immer einen erhöhten Druck nach unten Richtung Beckenbodenmuskulatur. Müssen wir dann auch noch einen Sprint zur Straßenbahn mit Kind in der Trage hinlegen, kann es sein, dass der Druck auf den Beckenboden so groß wird, dass er nachgeben muss und Urin aus der Blase durch die Schließmuskulatur gepresst wird.

Zum Glück können wir im Herbst aber auch wunderbar mit den Kindern Kastanien sammeln, bunte Blätter beim Tanzen beobachten und mit Gummistiefeln durch Pfützen waten. Eine gute Gelegenheit für einen Herbstspaziergang, bei dem man gleichzeitig an der Körperaufrichtung üben kann. Hier folgt die Checkliste für deinen GLÜCKSMAMA-Gang:

1. Benutze deine Füße

Setze deine Füße bewusst sanft auf mit jedem Schritt. Den Fuß rollst du von der Fersenmitte zum Ballen hin ab. Achte darauf, dass du deine Füße tendenziell eher etwas mehr Richtung Fußaußenkanten belastest. So bleiben die beiden Fußgewölbe unter der Fußsohle erhalten, die Füße werden nicht platt gedrückt und jeder Schritt kann gut abgefedert werden.

2. Der Oberkörper bleibt ÜBER den Beinen!

Lass den Brustkorb bei jedem Schritt über deinen Fersen schweben. Damit erhältst du die aufrechte Körperhaltung und verhinderst eine einseitige Druckbelastung auf deine Bandscheiben (besonders wichtig, wenn du noch schnell vor dem Regen mit dem Kinderwagen trocken nach Hause kommen möchtest).

3. Hallo Kreuzgang!

Mit jedem Schritt schwingt der Brustkorb (nicht nur die Arme!) diagonal kreuzkoordiniert leicht mit. Das bedeutet: geht dein linkes Bein vor, kommt die rechte Schulter leicht nach vorn gedreht. Die andere Seite dann ebenso. Diese Mini-Rotationen lassen die Tiefenmuskeln der Wirbelsäule arbeiten, die so wichtig sind für Stabilität und Beweglichkeit.

4. Aktiviere deine Bauchmuskeln!

Zieh beim Gehen immer mal wieder bewusst die Bauchdecke zart an deine Wirbelsäule und halte diese Spannung für einen Moment. Damit aktivierst du deinen tiefsten Bauchmuskel, den Transversus abdominis. Er ist der wichtigste Stabilisator für deine Wirbelsäule und direkt mit dem Beckenboden vernetzt. Wichtig: du darfst dabei fließend weiteratmen.

5. Kopf hoch!

Wenn der Wind in den Jackenkragen pustet, zieh dir lieber einen dicken Schal an, damit du deine goldene Krone hoch oben über den Fersen tragen kannst. So gelingt dir eine Aufrichtung bis in deine Halswirbelsäule hinein. Diese endet nämlich erst auf Höhe deiner Ohren. 

Kristina und Anne joggen mit dem Buggy beim Bodyshape mit Baby
Beckenbodenfreundliches joggen beginnt mit der Krone auf dem Kopf

6. Himmelwärts gehen!

Mit jedem Schritt läufst du eher weg vom Boden, also himmelwärts. Das bringt dir ganz viel Entlastung für deinen Beckenboden und alle Gelenke deines Körpers.

7. Babys hoch und fest getragen!

Kuschelt dein Kind an dir während du gehst, achte auf eine gute Position der Trage/des Tragetuchs. “Mamaherz an Babyherz” ist eine gute Formel zur Orientierung, dass deine Trage hoch genug sitzt. Und schön eng geschnürt/gebunden, damit der Körperschwerpunkt dichter an deinem eigenen Körper liegt und du so deinen unteren Rücken entlasten kannst.

crown

Mein Ausflugstipp für den nächsten Herbstspaziergang: Zesch am See (Nähe Zossen). Dort gibt es wunderschöne Wälder mit weichem, leuchtend grünem Moos, Unmengen an Pilzen, guter Luft und Ruhe! Natur pur!

Alles Liebe, 

deine Anne.

Aufrechte Körperhaltung beim GLÜCKSMAMA Gang